Elisabeth-Krankenhaus Erle – seit 1904 in Betrieb

Es war der erste Pfarrer von St. Barbara in Erle, Bernhard Strumann, der im Jahr 1902 die Notwendigkeit erkannte, in Erle ein Krankenhaus zu bauen. Die Zechenschächte Bismarck II und III waren abgeteuft, der Bevölkerungszuwachs enorm. Damit wuchsen aber auch die Not und Krankheit der Menschen. Viele Erler Bürger, der Herzog von Arenberg und die Zeche Graf Bismarck unterstützten den Bau. So konnte das Krankenhaus bereits am 19. Mai 1904 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung seiner Bestimmung übergeben werden. Als erster Arzt nahm Herr Dr. Kühling mit acht ihm zur Seite stehenden Franziskaner-Schwestern die Arbeit zur Versorgung von zunächst 62 Patient*innen auf. Schnell wuchs der Bedarf an Krankenhausbetten, so dass das Krankenhaus ständig baulich erweitert wurde. 1908 übernahm Herr Dr. Lübbesmeyer die internistische Abteilung, und im Jahr 1925 versorgten inzwischen 26 Ordensschwestern rund 200 Patient*innen.

Ein Meilenstein in der Geschichte des Krankenhauses wurde im Jahr 1924 mit der Eröffnung einer Frauenklinik gesetzt – verbunden mit einem Wöchnerinnenheim unter der Leitung von Prof. Dr. Lönne. Das Einzugsgebiet wuchs weit in den Emscher-Lippe-Raum hinein. Mit den Jahren wurde die Abteilung unter dem Namen "Vestische Frauenklinik" bekannt.

1925 erhielt der Eingangsbereich des Elisabeth-Krankenhauses seine noch heute sichtbare Front durch einen Vorbau mit der darüber liegenden Kapelle. Am 15. Februar 1973 verließen die Ordensschwestern des Franziskaner-Ordens das Elisabeth-Krankenhaus nach mehr als 70 Jahren treuem und aufopferungsvollem Dienst. Das hinter dem Krankenhaus gelegene ehemalige Schwestern- und Schülerinnenwohnheim aus dem Jahr 1967 wird heute durch die Tagesklinik, Ergotherapie und Verwaltung genutzt.

Die Landeskrankenhausplanung zwang das Krankenhaus 1985 zu einer gravierenden Strukturänderung. Die operativen Fächer Chirurgie und Gynäkologie wurden aufgegeben, eine Abteilung für klinische Psychiatrie neu eingerichtet. Als weitere Fachabteilung nahm 1987 die Geriatrie ihre Arbeit auf.

Heute ist die Psychiatrie eine der beiden tragenden Fachrichtungen des Hauses, die sich zusammen mit der Geriatrie an die neuen Bedürfnisse angepasst hat. Beide Fachrichtungen stellen im Zusammenspiel der diagnostischen und rehabilitativen Einrichtungen ein gut funktionierendes Konzept dar.

Seit dem 25. Juni 2015 ist das Elisabeth-Krankenhaus Erle dem St. Augustinus-Leistungsverbund zugehörig.


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