Von Angsterkrankungen spricht man, wenn die natürliche und schützende (funktionale) Angst auch in Situationen auftritt, in denen Angst keine angemessene Reaktion darstellt (dysfunktional). Wird die Angst übermäßig stark, tritt häufig auf und beeinträchtigt das Alltagsleben, spricht man von Erkrankungen. Die Betroffenen vermeiden bestimmte Situationen und leiden darunter.

Es gibt verschiedene Formen der Angsterkrankungen, beispielsweise:

  • Panikstörung: attackenartig auftretende Ängste zunächst kurzer, im Verlauf auch längerer Dauer. Symptome extremer Angst wie Herzrasen, Schwindel, Kribbelgefühl an den Händen oder das Gefühl, nicht mehr atmen zu können, zeigen sich. In diesen Momenten entwickelt sich die Angst, sterben zu müssen, die Kontrolle zu verlieren oder „verrückt“ zu werden. Hinzutreten kann ein starkes Bemühen um Sicherheit aus „Angst vor der Angst“ mit einem Teufelskreis.
  • Agoraphobie: Angst vor Menschenmengen und öffentlichen Plätzen, auch in Kombination mit Panikattacken. Auch diese Angststörung führt zu Vermeidung und sozialem Rückzug mit hohem Leiden.
  • Soziale Phobie:  Angstauslösend ist der Gedanke an eine negative Bewertung oder Beschämung durch andere, z.B. beim Essen oder Auftritten in Gruppen oder in der Öffentlichkeit. Oft ist das Selbstwertgefühl reduziert. Unbehandelt kann es auch hier zu sozialer Isolation und hohem Leiden kommen.
  • Generalisierte Angststörung: Die Angst ist immer da, allgegenwärtig. Sie bezieht sich nicht auf eine spezielle Situation, sondern die Patient*innen leiden unter einer ständig vorhandenen unterschwelligen Angst, etwas Schlimmes könne passieren. Häufig sind Sorgen um Angehörige mit Kontrollverhalten.

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